Donnerstag, 13. November 2014

Michael Oehme Friedberg / Schweiz: Nein zum Negativzins:



Bei Sparkassen wird es voraussichtlich keine Strafzinsen auf Spareinlagen geben
„Der Staat muss gewillt sein, mehr Anreize zum Sparen zu schaffen“, erklärt PR-Experte Michael Oehme. „Angesichts der niedrigen Zinsen sollten die Sparer mit guten Angeboten belohnt, nicht bestraft werden.“ Oehmes Hoffnungen scheinen sich zu erfüllen: Demnach wollen die Sparkassen in Deutschland keine Strafzinsen auf Spareinlagen einführen: Laut Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV), Georg Fahrenschon, wird es bei den Sparkassen keine Negativzinsen auf Sparguthaben geben. Dies bestätigte Fahrenschon der „Wirtschaftswoche“ in einem Interview. Jüngst hatte die Thüringer Skatbank Strafzinsen sehr hohe Guthaben im Millionenbereich eingeführt und damit gehörig für Aufsehen gesorgt. In diesem Zusammenhang hatte der Chefanlagestratege der Deutschen Bank, Asoka Wöhrmann, erklärt, negative Zinsen dürften bald keine Seltenheit mehr sein.
Die Deutsche Skatbank war Anfang November ins Kritikfeuer geraten, weil sie für Beträge auf Tagesgeldkonten von mehr als 500 000 Euro einen Minuszins von 0,25 Prozent verlangen. Dieser wird nach eigenen Angaben fällig, wenn die Gesamteinlagen des Kunden, unabhängig von der Anlageform, drei Millionen Euro überschreiten. Grundlage der Entscheidung war eine Einigung mit der Zinspolitik der Europäischen Zentralbank. „Aus Angst vor der schwachen Konjunktur und gefährlich niedriger Inflation hatte die Europäische Zentralbank den Leitzins auf das Rekordtief von 0,05 Prozent gesenkt. Außerdem verlangt die EZB einen Strafzins von 0,2 Prozent von Banken, die Geld bei ihr lagern“, erklärt Michael Oehme. Verbraucherschützer hatten bereits erklärt, sie rechneten nicht damit, dass Millionen Sparern Negativzinsen für ihre Guthaben bei Banken und Sparkassen drohen. Oehme weiß, warum: „Hinsichtlich der aktuellen Branchensituation können sich Banken aktuell keinen Vertrauensverlustes leisten. So einfach ist das seit der Finanzkrise nicht mehr.“
Viele Sparformen werfen wegen des Dauertiefs an Zinsen derzeit nur niedrige Zinsen ab, die noch unterhalb der Inflation liegen. In der Realität verlieren Sparer also Geld. Oehme rät Sparern daher, ihre Investments genau zu überdenken und im Vorfeld zu planen. „Der Negativzins sollte ein Warnzeichen für die Zukunft sein: Die Privatanleger müssen schließlich nicht für die Rettungspolitik der EZB büßen.“

2 Kommentare:

  1. Jetzt ist es soweit. Die Banken nehmen zwar noch Geld an, zahlen aber keine Zinsen mehr. Seit Jahren monieren Fachleute, dass die Stärkung der europäischen Wirtschaft - Stichwort EZB Leitzins - auf dem Rücken der Sparer ausgetragen wird. Das kann keine gute Entwicklung sein.

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  2. Irgendwie hängt offenbar die Weltwirtschaft von dieser Entwicklung ab. Die Banken pumpen viel günstiges Geld in die Wirtschaft und die Bürger bezahlen es mit niedrigen Zinsen zurück.

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