Mittwoch, 5. Februar 2014

Michael Oehme_PR-Experte: Bauministerin holt zum Rundumschlag aus

Schrottimmobilien aufkaufen und abreißen lassen – so lautet der umstrittene Plan der Bauministerin Barbara Hendricks

In etlichen deutschen Großstädten verwahrlosen ganz Stadtteile. Nun plädiert Bauministerin Barbara Hendricks dafür, in diesen Vierteln Schrottimmobilien aufzukaufen und abreißen zu lassen. Diese Idee stößt allerdings nicht nur auf Zuspruch: Der stellvertretende CDU-Vorsitzende Armin Laschet warnte die Bundesregierung vor falschen Entscheidungen im Kampf gegen die Verwahrlosung von Großstadtvierteln. Das Vorhaben in Problemstädten aktiv zu werden, sei zwar „prinzipiell richtig“, sagte Laschet der Zeitung „Die Welt“. Es dürfe aber nicht zu Spekulationsgeschäften führen. Notwendig seien Gesetze, die verhinderten, dass Eigentümer „mit 30 Menschen in einer Wohnung“ Geschäfte machten. „Auch der Arbeiterstrich lässt sich nur durch konsequente, ordnungsrechtliche Maßnahmen bekämpfen, da das eine besonders schreckliche Form von Schwarzarbeit ist."

Bauministerin Hendricks beklage vor allem die 20.000 bis 25.000 Männer, die in Deutschland „auf dem Arbeiterstrich unterwegs“seien. Als Arbeiterstrich bezeichnet man im Volksmund Straßenzüge einer Stadt, an denen sich Menschen, meist Männer, früh am Morgen sammeln, um ihre Dienste als kurzfristig einsetzbare Arbeitskräfte anzubieten, teilweise für zweit Euro pro Stunde. Hendricks Krtik richtet sich an jene, die diese Menschen ausnutzten: „Zu überhöhten Preisen werden Ihnen nicht einmal Zimmer vermietet, sondern Betten.“

Zuvor hatte sich Hendricks auf 12 bis 15 deutsche Städte beschränkt, darunter Duisburg, Dortmund, Offenbach, Mannheim und Hamburg-Wilhelmsburg. Laut Hendricks helfe bei diesen Schrottimmobilien nur die Devise: „aufkaufen, leer ziehen und abreißen.“

Michael Oehme, PR-Experte meint der Abriss von Häusern sei nicht das grundsätzliche Problem. „Menschen kommen voller Hoffnung aus anderen Ländern, wie beispielsweise Rumänien, nach Deutschland und werden hier wie Tagelöhner behandelt. Der Staat sollte in Zukunft darüber wachen, dass diese Menschen davor bewahrt werden, Betten zu exorbitanten Preisen vermietet bekommen.“

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