Dienstag, 23. Juli 2013

Michael Oehme: Milliarden-Deal auf dem deutschen Mobilfunk-Markt

E-Plus will zukünftig mit Telefonica Deutschland ("O2") fusionieren. Falls die Übernahme stattfindet, entsteht ein neuer Marktführer, der mit über 40 Millionen Handy-Kunden noch vor Telekom und Vodafone rangieren würde.
Der niederländische Telekomkonzern KPN teilte am Dienstag mit, dass er seine Tochter E-Plus für fünf Milliarden Euro in bar an Telefonica Deutschland verkauft hat. Gleichzeitig erhalte KPN 17,6 Prozent an dem fusionierten Unternehmen - nach derzeitigem Stand ist der Anteil rund eine Milliarde Euro wert. Das Vorhaben müsse noch von Aktionären und Regulierungsbehörden abgesegnet werden.
Hauptantrieb für den Deal sind die hohe Einsparungen: Durch das Zusammengehen solle die Kosten der Unternehmen um bis zu 5,5 Milliarden Euro drücken. Möglich ist das vor allem, da nur noch eines statt bisher zwei Mobilfunknetze betrieben werden muss.

Telefonica aus München gehört zum gleichnamigen Telefonriesen aus Spanien. E-Plus und Telefonica haben in den vergangenen Jahren immer wieder über eine Fusion spekuliert. Der jüngste Anlauf vor einem Jahr scheiterte in letzter Minute. Knackpunkt für ein Zusammengehen waren lange Zeit die Funkfrequenzen. Sie sind Basis des gesamten Geschäfts und dementsprechend teuer. Telefonica hat in Vergangenheit mehr Spektrum gekauft und darauf gesetzt, dass sich dieser Vorsprung in einer möglichen Partnerschaft mit E-Plus niederschlägt.

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