Die Lage auf der koreanischen Halbinsel ist gespannt, seit Nordkorea im Februar erneut einen Atomtest durchgeführt hat, auf den die Vereinten Nationen mit einer Ausweitung der Sanktionen gegen das Land reagierten. Am Samstag hatte Pjöngjang den Kriegszustand mit Südkorea ausgerufen.
Nun drohen Kim Jong Un und
das Regime in Pjöngjang Washington offiziell mit einem Atomschlag. Ein
Atomangriff auf die USA sei genehmigt worden, teilte der Generalstab der
nordkoreanischen Armee mit. In einer an das Weiße Haus und das Pentagon
gerichteten Mitteilung schrieb die Militärführung, sie habe "Operationen
ohne jede Rücksicht" erlaubt.
Nordkorea verfügt nach Ansicht von Experten allerdings nicht über die
Mittel, das US-Festland mit Langstreckenraketen anzugreifen. Das Land kann mit
seinen Raketen allerdings Ziele in ganz Südkorea erreichen, ebenso wie Militärstützpunkte
der US-Truppen in Japan.
Washington forderte Pjöngjang auf, seine Kriegsrhetorik einzustellen.
Verteidigungsminister Chuck Hagel sagte, die Drohungen würden ernst
genommen. Von Nordkorea gehe eine "reale und klare Gefahr" aus. Auf
der Insel Guam im Pazifik wollen die USA zu ihrem Schutz ein Raketenabwehrsystem
stationieren, Tarnkappenbomber und Kriegsschiffe befinden sich bereits in der
Region.
Den zweiten Tag in Folge verweigerte Nordkorea Südkoreanern am
Donnerstag die Einreise nach Kaesong, den Industrieort, den Nord- und Südkorea
gemeinsam halten. Nordkorea hatte das Einreiseverbot für Südkoreaner am
Mittwoch verhängt. Der weitgehend von südkoreanischer Seite finanzierte Komplex
Kaesong ist das einzige noch verbliebene Kooperationsprojekt zwischen den
beiden verfeindeten Ländern. Der Industriepark gilt als wichtiger
Devisenbringer für den verarmten Norden. Auf dem Gelände des Parks arbeiten über
50.000 nordkoreanische Arbeiter für 123 Unternehmen aus Südkorea.
By VL/ Michael Oehme
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