Freitag, 8. Februar 2013

Michael Oehme: Der gefallene Rad-Star


Seit der Dopingbeichte von Lance Armstrong  liegen seine Sympathiewerte ganz unten. Nach lebenslanger Sperre und Aberkennung seiner Titel droht dem gefallenen Rad-Star  jetzt auch eine Haftstrafe.

 
Der einstige Held Armstrong, der den Krebs besiegt und dann siebenmal  die Tour-de-France gewonnen hat,   wurde vom Magazin "Forbes" zum unbeliebtestes Sportler der USA gewählt . Im Interview mit  Oprah Winfrey hatte Armstrong die jahrelange Einnahme von leistungssteigernden Substanzen ein, u. a. für die Zeit all seiner Tour-de-France-Siege, bestätigt. Er habe das Image des gesamten Radsports und der Tour de France geschädigt, hieß es nach der Show.

Der US-Fernsehsender ABC berichtet unter Berufung auf eine "hochrangige Justizquelle", die Bundesanwaltschaft untersuche, ob Lance Armstrong  Zeugen beeinflusst oder sogar bedroht und eingeschüchtert und dabei absichtlich die Justiz behindert habe. Zusätzlich droht Armstrong ein Verfahren wegen Meineids.

Aus Sicht von Staatsanwalt Andre Birotte, der 2012 ein Betrugsverfahren gegen den 41-Jährigen nach zweijährigen Ermittlungen überraschend eingestellt hatte, ergibt sich durch die Ereignisse der letzten Monate "keine neue Situation", die ein weiteres Verfahren nötig mache. Allerdings hieß es bei ABC, Birotte spreche "nicht für den gesamten Justizapparat". Birotte  wurde seitdem scharf kritisiert, weil es hieß, die Behörde beschütze ihren großen Sporthelden und sei nicht an einer umfassenden Aufklärung der Causa Armstrong interessiert.

Armstrong erhielt von der US-Anti-Doping-Agentur Usada Fristverschiebung bis zum 20. Februar, um unter Eid noch offene Fragen zu beantworten. 

Es ist kein Ende der Klagewelle in Sicht: wegen Meineids könnte Armstrong belangt werden, weil er 2005 unter Eid ausgesagt hatte, er habe nicht gedopt. Diese Erklärung gab Armstrong damals im Zuge des von ihm gewonnenen Prozesses gegen die Versicherungsgesellschaft SCA Promotions ab. Das Unternehmen hatte Armstrong von 2002 bis 2005 hohe Bonuszahlungen für die Siege bei der Tour de France gewährt und wollte diese nach massiven Dopinganklagen gegen den Radsport-Star zurück haben. SCA unterlag vor sieben Jahren und fordert nun erneut rund 12 Millionen Dollar von Armstrong.

By VL/ Michael Oehme

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