Im ewigen Patent-Streit schlüpft Apple in die
Roller des Angeklagten, statt des Klägers. Seit Monaten liefert sich Apple einen kostenspieligen
Rechtsstreit mit dem Konkurrenten Samsung.
Bei den eigenen Lizensbestimmungen scheint Apple eine Angriffsfläche
übersehen zu haben. Mit dem neuen Betriebssystem „iOS 6“ integrierte Apple eine
virtuelle Uhr für das iPad, die stark an das Uhren-Design der Schweizer Bahn
SBB erinnert. Die Uhr weist in vielen Details starke Ähnlichkeiten auf, etwa
beim simplen Design des Ziffernblatts mit schwarzen Strichen und dem auffällig
gestalteten Sekundenzeiger in Form einer Signalkelle.
Die Schweizerischen
Bundesbahnen ließen im September verlauten, sie würden von Apple für die
Verwendung ihres Uhren-Designs Geld fordern.
Im Oktober hatten sich beide Unternehmen auf einen Vergleich geeinigt.
unter Berufung auf mehrere ungenannte Quellen, dass dabei 21 Millionen
Dollar (16,5 Mio. Euro) an das Bahnunternehmen geflossen sein sollen. Damit
soll ein Rechtsstreit mit ungewissem Ausgang verhindert werden.
Bereits 1944 hatte der Ingenieur Hans Hilfiker die Uhr für die SBB
entworfen. Seitdem gilt die Uhr als Symbol für Schweizer Pünktlichkeit und wird
auch im Londoner „Design Museum“ und dem New Yorker „Museum of Modern Art“
gewürdigt.
Auch der Schweizer Uhrenhersteller Mondaine
will vom Patent-Streit profitieren . Das Zürcher Unternehmen hat mit den SBB
bereits vor 26 Jahren einen Lizenzvertrag abgeschlossen, der es Mondaine
erlaubt, Uhren im SBB-Design zu produzieren und weltweit zu vermarkten.
By VL/ Michael Oehme
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