UN-Experten prüfen die Echtheit von Videoaufnahmen, welche augenscheinlich die
Erschießung gefangener Soldaten durch syrische Rebellen zeigen.
"Wie bei anderen solchen Videos ist es schwierig, sie unmittelbar zu
verifizieren", sagte der Sprecher des UN-Hochkommissariats für
Menschenrechte, Rupert Colville, am Freitag in Genf. "Wir müssen dies
sorgfältig prüfen."
Nach Angaben der Organisation Syrischer Menschenrechtsbeobachter, zeigt das
Video, wie Angehörige einer Rebelleneinheit in der syrischen Provinz Idlib
mehrere gefangene syrische Soldaten erschießen. Es sei nach einem Angriff
bewaffneter Regimegegner auf einen Kontrollpunkt von Regierungstruppen nahe der
Ortschaft Sarakib aufgenommen worden.
Das Video könne tatsächlich Hinrichtungen im Schnellverfahren
dokumentieren, wie sie zuletzt öfter verübt worden seien, so Colville. Dahinter
stünden Oppositionskräften oder mit ihnen verbündeten Milizen, wie die
Schabiha. Als Schabiha-Milizen
werden die irregulären, bewaffneten Gruppen bezeichnet, die von den Cousins des
syrischen Präsidenten Baschar al-Assad, Fawaz al-Assad und Mundhir al-Assad
geführt werden. Ihr Name leitet sich von dem arabischen Wort „schabh“
(arabisch: Gespenst) ab.
Die gezeigte Erschießung syrischer Soldaten durch mutmaßliche Rebellen ist
nach Einschätzung der Vereinten Nationen "sehr wahrscheinlich ein
Kriegsverbrechen". Es sei zwar "schwer zu überprüfen, wer beteiligt
ist", sagte ein Sprecher des UN-Hochkommissariats für Menschenrechte in Genf.
Wahrscheinlich gebe es aber "einmal mehr" ein Kriegsverbrechen im
Syrien-Konflikt. Die Opposition erklärte, bei den Getöteten handele es sich um
28 Soldaten der Regierung.
Das UN-Hochkommissariat für Menschenrechte rief erneut alle am
Syrien-Konflikt beteiligten Seiten auf, das internationale Menschenrecht zu beachten
und zu respektieren.
By VL/ Michael Oehme
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