Montag, 5. November 2012

Michael Oehme: UN prüft Hinrichungsvideo syrischer Rebellen


UN-Experten prüfen die Echtheit von Videoaufnahmen, welche augenscheinlich die Erschießung gefangener Soldaten durch syrische Rebellen zeigen.
"Wie bei anderen solchen Videos ist es schwierig, sie unmittelbar zu verifizieren", sagte der Sprecher des UN-Hochkommissariats für Menschenrechte, Rupert Colville, am Freitag in Genf. "Wir müssen dies sorgfältig prüfen."

Nach Angaben der Organisation Syrischer Menschenrechtsbeobachter, zeigt das Video, wie Angehörige einer Rebelleneinheit in der syrischen Provinz Idlib mehrere gefangene syrische Soldaten erschießen. Es sei nach einem Angriff bewaffneter Regimegegner auf einen Kontrollpunkt von Regierungstruppen nahe der Ortschaft Sarakib aufgenommen worden.

Das Video könne tatsächlich Hinrichtungen im Schnellverfahren dokumentieren, wie sie zuletzt öfter verübt worden seien, so Colville. Dahinter stünden Oppositionskräften oder mit ihnen verbündeten Milizen, wie die Schabiha. Als Schabiha-Milizen werden die irregulären, bewaffneten Gruppen bezeichnet, die von den Cousins des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad, Fawaz al-Assad und Mundhir al-Assad geführt werden. Ihr Name leitet sich von dem arabischen Wort „schabh“ (arabisch: Gespenst) ab.

Die gezeigte Erschießung syrischer Soldaten durch mutmaßliche Rebellen ist nach Einschätzung der Vereinten Nationen "sehr wahrscheinlich ein Kriegsverbrechen". Es sei zwar "schwer zu überprüfen, wer beteiligt ist", sagte ein Sprecher des UN-Hochkommissariats für Menschenrechte in Genf. Wahrscheinlich gebe es aber "einmal mehr" ein Kriegsverbrechen im Syrien-Konflikt. Die Opposition erklärte, bei den Getöteten handele es sich um 28 Soldaten der Regierung.

Das UN-Hochkommissariat für Menschenrechte rief erneut alle am Syrien-Konflikt beteiligten Seiten auf, das internationale Menschenrecht zu beachten und zu respektieren. 

By VL/ Michael Oehme

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