Dienstag, 27. November 2012

Das Eigene und das Fremde


Viele Menschen versuchen fast krampfhaft etwas an ihrem Leben zu ändern. Andere halten an dem fest, was sie bereits haben, um sich keinen Veränderungen unterwerfen zu müssen. Grundsätzlich möchten sich Menschen nach vorne bewegen, sie möchten neue Türen öffnen und neue Dinge tun. Menschen sind neugierige Wesen und diese Neugierde führt sie an neue Orte und bringt sie mit neuen Menschen zusammen.
Das „Eigene“ ist das, worauf wir uns tagtäglich verlassen. Wir machen Besitzansprüche geltend in dem wir sagen: „Das ist mein Haus, meine Familie, meine Freunde, mein Lieblingsessen.“ Das „Eigene“ ist uns vertraut, manchmal schon von Geburt an. Es besteht auch die Möglichkeit, dass wir uns im Laufe unseres Lebens „Fremdes“ aneignen. Unser persönliches „Eigenes“ macht uns zu dem, was wir sind. Es ist das, was uns täglich begegnet, womit wir umgehen können, was wir problemlos einschätzen können. Teilweise haben wir uns bewusst für das „Eigene“ entschieden, beispielsweise für unsere Freunde oder unseren Studiengang.
Fakt ist, dass sich der gegenwärtige Zustand unseres „Eigenen“ ständig verändert. Er rotiert in dem er immer wieder mit dem „Fremden“ kollidiert. Wenn das passiert müssen wir uns fragen, ob wir uns der Neugierde hingeben oder auch unsere Berührungsangst überwinden.
Das „Fremde“ kann uns abschrecken, verängstigen, verwundern oder verärgern. Es ist aber auch in der Lage uns zu erregen, positiv zu überraschen und unseren Horizont zu erweitern. Sobald wir einen Schritt auf das Neue, auf das Ungewohnte, auf das „Fremde“ zugehen, wird es automatisch ein Teil unseres „Eigenem“. Nun kann es passieren, dass wir uns von unserem vertrauten „Eigenem“ entfremden. Die Grenzen verschieben sich,  wenn wir unseren Geist, unser Herz und unsere Arme für neue Dinge und neue Menschen öffnen. Im Leben geht es um die Menschen, die wir treffen und die Dinge, die wir mit ihnen schaffen.
Aus diesem Grund sollten die Menschen aufhören eingeschränkt zu leben. Am „Eigenen“ festzuhalten, ist nur teilweise empfehlenswert. Es kann dir genommen werden. Es kann dich auch zu Tode langweilen. Doch einen Grundstein zu legen und zu wissen, wo die Prioritäten liegen, welche Bereiche des Lebens man pflegen muss , ist wichtig. Sonst wären die Menschen an allen Orten der Welt nur Touristen und keine Reisenden.

By VL/ Michael Oehme

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