Die Darmkeim-Infektionen in Berlin haben dazu geführt, dass sich nun das Bezirksamt Berlin-Mitte zu Wort meldet und Bußgelder einfordert.
Dem Deutschen Herzzentrum wird ein Verstoß gegen das Infektionsschutzgesetz vorgeworfen. Infektionen von Kindern seien verschwiegen und zu spät gemeldet worden.
„Das ist ein Verstoß gegen das Infektionsschutzgesetz“, sagte die Leiterin
des zuständigen Gesundheitsamtes, Anke Elvers-Schreiber am Freitag.
Zuvor war bekanntgeworden, dass nicht nur an der Charité, sondern auch am
benachbarten Herzzentrum Darmkeim-Infektionen ausgebrochen waren.
Die Charité habe zu spät reagiert. Mit
verheerenden Folgen:
An
der Berliner Uniklinik ist der Chefarzt der Gynäkologie mit Schlagstöcken und
Fußtritten attackiert worden.
Indes ging die Suche nach der Quelle
eines Darmkeims auf zwei Charité-Stationen weiter. Sechs erkrankte Kinder
werden noch behandelt. Acht weitere Babys, die den Keim in sich tragen, werden
intensiv beobachtet, teilte Deutschlands größtes Uniklinikum am Mittwochabend
mit. Es gebe keine neuen Fälle.
Ein vermutlich an Darmkeimen
gestorbenes Baby wurde laut Staatsanwaltschaft bereits am 12. Oktober auf einem
muslimischen Friedhof am Columbiadamm bestattet. Um den Verbleib des Säuglings
hatte es zunächst turbulente Schlagzeilen gegeben. Nach dem Tod des Babys, das im
Herzzentrum starb, ermittelt die Staatsanwaltschaft wegen fahrlässiger Tötung.
Am Donnerstag ließen Ermittler Krankenakten der Charité und des Herzzentrums
sicherstellen.
Das Krisenmanagement der Charité steht
vor einer großen Herausforderung.
Bezirksbürgermeister Christian Hanke kündigte als Konsequenz Bußgelder in
dreistelliger Höhe gegen beide Einrichtungen an.
Laut Bezirksamt wurden die
Darmkeime im Herzzentrum bereits Mitte September nachgewiesen, jedoch erst in
dieser Woche dem Gesundheitsamt mitgeteilt. Ob die Keime zwischen beiden
Häusern hin- und hergetragen wurden, sei noch unklar.
By VL/ Michael Oehme
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