Dienstag, 20. Dezember 2016

Gefälligkeitsjournalismus neu definiert

Wir sind im Beitrag http://pressearbeit-oehme-friedberg-michael.blogspot.de/2016/12/gefaelligkeits-journalismus-erlaubt.html kurz darauf eingegangen, was das oberste Gericht Österreichs (der Wiener Oberste Gerichtshof/OGH) vor Kurzem entscheiden hat. Er kommt zu dem Ergebnis, dass Gefälligkeitsartikel in Print-Medien nicht als Werbung gekennzeichnet werden müssen. Leser unserer Blogs haben uns gebeten zu erläutern, was das nun bedeutet. Also gehen wir gerne nochmals auf diese Entscheidung ein und wollen dabei nicht unkommentiert lassen, dass es sich aus unserer Sicht nicht um ein Österreichisches „Phänomen“ handelt. 

Lawine an Reaktionen
Zunächst einmal löste die Entscheidung Bestürzung aus. „Das Urteil öffne Tür und Tor für Gefälligkeitsartikel“, so der PR-Ethik-Rat. Alle Journalisten würden über einen Kamm geschert, also die (oft bezahlten) „Käseblätter“ mit den sogenannten seriösen Journalisten, so die einen. „Alle Journalisten ständen unter Generalverdacht“, so die anderen. Was ein Aufruhr!

Versuch der Interpretation
Schauen wir uns doch einfach mal genauer an, um was eigentlich ging. Hans Peter Lehofer, der ehemalige Chef der Medienbehörde und jetzige Richter am Verwaltungsgericht gibt in seinem Blog (http://blog.lehofer.at) intellektuellen Beistand. Danach müssten Beiträge, die mit oder ohne Anzeigen (oder sonstige Leistungen) eingekauft würden, natürlich grundsätzlich auch weiterhin gekennzeichnet werden. Reiner Gefälligkeitsjournalismus, halten wir fest: „ohne Honorierung“, aber eben nicht. Mit anderen Worten: Wer Journalisten überzeugt und eben keine plumpen Deals ausmacht, der soll dafür auch nicht durch eine Kennzeichnung bestraft werden.

Eigene Erfahrungen
Wir haben in rund 20 Jahren PR-Arbeit immer wieder erlebt, dass sich manche Medien schwer tun, zu werbliche, aber bezahlte Advertorials zuzulassen. In den gleichen Medien erschienen dann – beispielsweise nach Pressekonferenzen oder Pressereisen – unbezahlte Beiträge von Journalisten, die vor Gefälligkeiten (über den Unternehmer, das Unternehmen, dessen Leistungen, den Markt usw.) nur so trotzten. Nochmals: Hierfür gab es keinerlei Gefälligkeiten, wenn man die im Rahmen einer Pressekonferenz oder Pressereise üblichen Usancen Außen vor lässt. Sollte der Journalist doch auch nur ein Mensch sein? Persönlich meine ich, die Richter des OGH wollten nicht verurteilen, wofür es keine Grundlage gab. Ein positiver Beitrag ohne Gegenleistung – vielleicht hatte der, über den geschrieben wurde, schlicht überzeugt?

Donnerstag, 15. Dezember 2016

Native Advertising


Aufgrund unseres Beitrags zum Thema „Klickmüde bei Bannerwerbung“ (http://pressearbeit-oehme-friedberg-michael.blogspot.de/2016/11/michael-oehme-klickmude.html) sind wir darauf angesprochen worden, ob wir das Thema „Native Advertising“ ein wenig vertiefen können. Gern!

Werbung „mit Inhalt“

Wir quälen ja ungern Wikipedia. Hier aber macht es Sinn. Danach versteht man unter 
Native Advertising „getarnte Werbung im Internet sowie in Printmedien, bei denen versucht wird, die Aufmerksamkeit der Internetnutzer durch ein Angebot von Inhalten zu erlangen. Die Werbeinhalte sind (dabei) nur schwer von den Artikeln zu unterscheiden.“ Was ist der Vorteil? Der bannermüde Interessent klickt nicht sofort weg, da er die „Manipulation“ nicht auf den ersten Blick bemerkt. 

Redaktionelles Umfeld wichtig
Native Advertising funktioniert aus unserer Sicht nur, wenn es in einem guten redaktionellen Umfeld aufgesetzt ist. Der Leser soll nicht bemerken, dass es sich um Informationen handelt, an deren Verbreitung der Auftraggeber ein Interesse hat. Sinnigerweise sollten diese Informationen so eingebettet sein, dass der Leser kaum einen Unterschied bemerkt, sondern am Content interessiert ist. Das lassen sich Verlage inzwischen Vergleichsweise teuer bezahlen, zumal denn, wenn es sich um renommierte Verlage handelt – der Auftraggeber also auch das positive Image des Verlages mitnutzt. Über die Kennungspflicht herrscht inzwischen Einigkeit. Studien zeigen, dass diese aber kaum wahrgenommen werden, wenn der sonstige Inhalt passt. 

Qualität entscheidet
Und wie immer hängt der Erfolg oder Misserfolg an der Qualität der Texte. Man kann in einem noch so professionellen und prominenten Umfeld vertreten sein, wenn der Leser merkt, dass er manipuliert werden soll, ist er draußen. Also weniger Eigenlob, sondern Nutzen generieren. Den Leser da abholen, wo man als Auftraggeber zur Problemlösung beitragen kann. Nicht das Verlocken steht im Vordergrund, sondern die Überzeugung.

Dienstag, 13. Dezember 2016

Österreich - ist vor der Wahl nach der Wahl?

Die gerade beendete Wahl in Österreich, bei der Alexander Van der Bellen Norbert Hofer schlagen konnte, wurde vielfach in der Presse auch damit kommentiert, dass die „Vernunft“ gegen den „Rechtspopulismus“ gesiegt habt. Die eindeutige „Zuordnung“ könnten Kritiker auch als Einflussnahme der Presse verstehen, zumal derartige Aussagen bereits im Wahlkampf getätigt wurden. Was aber ist Populismus – und ist der wirklich so schlimm? 

Populismus ist auch so etwas wie ein Ablassventil ...

Folgt man der Presse, gibt es Populismus eigentlich nur von Rechts. Wer sich heute für den Ausbau der Radwege ausspricht, für eine generelle Tempovorschrift, für das Verbot von Plastiktüten usw. dürfte weniger in Gefahr geraten, als Populist verstanden zu werden, als Menschen, die aus welchen Gründen auch immer Angst vor Überfremdung, vor Benachteiligung, über zu starke Einflussnahme „von Dritten“ haben und dies auch äußern. Und es wird immer wieder Menschen geben, die Themen – gleich von welcher Seite – aufnehmen und diese in ihrem Sinne nutzen. Sei es auch nur, um Menschen hinter sich zu scharen. 

Offener Dialog fehlt

Was fehlt, ist ein offener Diskurs und ein offener Dialog mit der Bevölkerung, mit deren Sorgen und Nöten. Was dies anbelangt, haben die etablierten Parteien in den letzten Jahren zu sehr im eigenen Saft geschmorrt. Da wird es Zeit, von den Populisten zu lernen. Denn ansonsten besteht durchaus das Risiko, dass die Verbitterung weiter ansteigt. Getreu dem Motto werden dann Entscheidungen getroffen, die weniger der Sache dienen als dem Versuch, „denen da oben“ zu zeigen, wo Bartels den Most holt. Der Brexit ist so ein Ergebnis. 

EU-Frage für Deutsche offenbar keine

Zumindest in einem Punkt scheint es für die deutsche Bevölkerung keinen Bedarf an Diskussionen zu geben. bei der EU-Frage. Auch will man, vermutlich eine Erfahrung aus deutscher Geschichte, keinen starken Mann an der Spitze und keine Ausgrenzung von Minderheiten. Dann schon lieber „Mutti“, die alles richtet. Einer jüngsten Umfrage des britischen Instituts YouGov in zwölf EU-Staaten ergab dabei für Deutschland das mit 18 Prozent geringste Potenzial für „autoritären Populismus“. Niedriger ist der Wert allein in Litauen. In den großen Nachbarländern der Deutschen dagegen tendieren sogar Mehrheiten in Richtung starker Führer, in Frankreich 63 und in Polen 78 Prozent. Das zeigt auch, dass man es ruhig „wagen“ sollte, eine Diskussion mit dem Volk zu führen, will man dies nicht den Vertretern der vermeintlichen Alternative für Deutschland überlassen. Von diesen kann man zumindest lernen, dass sie offen sind und den Dialog suchen. Und da gehört nun auch einmal dazu, die Sachen beim Namen zu nennen. Mag man dies nun als  Populismus verstehen, oder eben nicht. 

Donnerstag, 8. Dezember 2016

Michael Oehme über Sanktionen gegen Nordkorea


Welche Sanktionen Nordkoreas Kim-Regime am härtesten treffen

Michael Oehme macht auf die vom UNO-Sicherheitsrat verabschiedeten Sanktionen gegen Nordkorea aufmerksam: „Nordkorea hatte am neunten September einen Atomtest durchführen lassen. Es war abzusehen, dass eine Reaktion seitens der UNO nicht lange auf sich warten lassen wird“, so Michael Oehme. So stimmte das höchste UNO-Gremium am vergangenen Mittwoch in New York einstimmig über neue Strafmaßnahmen in Form von Sanktionen ab. Die neue Resolution sei ein „starker Schritt“ in dem seit Jahren andauernden Konflikt, betonte UNO-Generalsekretär Ban Ki-moon. „Es ist immerhin die sechste Resolution seit dem Jahre 2006“, fügt der Kommunikationsexperte Michael Oehme ergänzend hinzu. Die aktuelle Resolution beinhaltet Exportverbote für die Rohstoffe Kupfer, Nickel, Silber und Zink. Hingegen ist der Export von Kohle und Eisen nur noch unter der Prämisse der "Existenzsicherung" des nordkoreanischen Volkes erlaubt. „Dies wird natürlich einen enormen 
Rückgang der Handelsumsätze im Kohlehandel mit sich bringen“, so Michael Oehme weiter. Ein weiterer Punkt auf der Agenda ist das Reiseverbot: So sind sich die USA und China über ein Reiseverbot und das Einfrieren von Vermögen einig. „Durch die Sanktionen will der Sicherheitsrat dem Kim-Regime die monetären Mittel entziehen, um beispielsweise den Bau von Atomwaffen zu verhindern“, erklärt Michael Oehme. Die bisherigen Resolutionen hatten allerdings kaum Wirkung gezeigt. Diplomaten in New York waren sich nach dem weltweit kritisierten Atomtest vom 9. September uneinig, wie es weitergehen solle – „vor allem Nordkoreas Handelspartner China vertritt logischerweise ganz eigene Interessen“, erklärt Michal Oehme.

Unterdessen ist auch das Kaufverbot ein neu entflammtes Thema: Demnach sehen die neuen Maßnahmen auch vor, dass andere Staaten beispielsweise keine Statuen und Helikopter aus Nordkorea mehr kaufen dürfen. „Nordkorea ist als Exporteur von Statuen bekannt“, erklärt Michael Oehme zum Verständnis. Zu dem Kaufverbot zählen auch teure Teppiche, teures Geschirr und andere Luxusgüter, die einen Wert von über 500 US-Dollar haben. „Wie sinnvoll diese Sanktionen in der Praxis sind, wird sich in Zukunft zeigen. Die Entscheidungen der UNO stehen was Nordkorea anbelangt auf sehr wackeligen Füßen“, so Michael Oehme abschließend. 

Dienstag, 6. Dezember 2016

Klick-müde?

Endlich mal ein Beitrag, der aus unserem Herzen spricht: http://www.artikel-presse.de/warum-content-marketing-und-native-advertising-immer-staerker-nachgefragt-werden.html. Es geht um Bannerwerbung im Internet und dessen Relevanz. Wie wir seit Jahren vermuten und immer wieder bestätigt bekommen: im freien Fall.

Fakten
Bannerwerbung steckt wie Anzeigenwerbung im Teufelskreis, wenn sie mehr will als nur Imagepflege. Denn die Klickraten, Reaktionsraten, sinken bei beiden beständig. Das war auch abzusehen. Der informierte Kunde interessiert sich schon lange nicht mehr für Werbung, respektive lässt sich dadurch zu einer Handlung verleiten. Von 1000 Einblendungen, so der Beitrag, führt gerade einer zu einem Klick. Das ist, das sollte man an dieser Stelle auch mal sagen, eigentlich nicht mehr finanzierbar. 

Klare Botschaften sollen helfen
Die Autoren des Beitrags sehen in klareren Botschaften eine mögliche Alternative. Also in „mehr Qualität des Banners“. Dies mag - nach unserer Einschätzung - im begrenzten Rahmen helfen. Eine Antwort auf die „Bannermüdigkeit“ ist es sicher nicht. 

Content Marketing/Native Advertising als Alternative

Zwei Aspekte, die auch nach unserer Einschätzung immer mehr an Bedeutung gewinnen, sprechen sie ebenfalls an: das Content Marketing und das Native Advertising. Beim Content Marketing geht es schlicht darum, durch gute Inhalte zu überzeugen (siehe auch http://pressearbeit-oehme-friedberg-michael.blogspot.ch/2016/02/michael-oehme-interessiert-mein-content-die-leser.html). Eine andere Form, durch Inhalte präsent zu sein, ist das sogenannte „Native Advertising“. Das ist das gute, alte bezahlte Advertorial aus der Print-Zeit ins Online-Zeitalter übertragen. Bezahlte Werbung erscheint nicht mehr wie Werbung, sondern wie ein redaktioneller Artikel, der nur (mehr oder weniger gut sichtbar) als „sponsored Post“, „gesponserter Inhalt“ etc. gekennzeichnet wird.

Donnerstag, 1. Dezember 2016

Michael Oehme: Regime-Truppen erobern entscheidende Gebiete in Aleppo

Syriens Regimeanhänger haben ein neues Gebiet in Aleppo unter ihre Kontrolle gebracht. Dabei handelt es sich wohl um die Stadtteile Al-Sachur und Al-Haidarija, wie die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte gestern bestätigte. „Es ist die größte Niederlange für die Opposition seit 2012“, sagt der Direktor der Beobachtungsstelle, Rami Abdul Rahman, der Nachrichtenagentur Reuters. Die Nachricht hatte am Wochenende 10.000 Zivilisten in die Flucht getrieben.