Donnerstag, 28. Juli 2016

So bringen Sie Ihr Unternehmen in die Presse

Im vorangegangenen Blogbeitrag sind wir darauf eingegangen, wie Sie mit der regionalen Presse (und nicht nur mit der) nicht umgehen sollten. Heute wollen wir Ihnen mögliche Aspekte näherbringen, die Ihre Chancen deutlich erhöhen. Wenn Sie die weiteren Ausführungen lesen, werden Sie sich vermutlich an den Kopf greifen, denn viele sind nur allzu menschlich. 

„Ihr Beitrag in der vergangenen Woche ...

... zur Entwicklung der Fitness-Branche hat mich sehr beschäftigt. Auch wir haben uns Gedanken gemacht, wie wir unser neu eröffnetes Fitness-Center am sinnvollsten positionieren können. Wir haben hierzu eine Menge an aktuellen Informationen zusammengetragen und eine Ausrichtung gewählt, wie sie auch die Deloitte-Studie aus dem März „Deutsche Fitnessbranche weiter auf Überholspur“ als zukunftsweisend beschreibt. Wenn Sie einen Folgebeitrag planen oder interessiert sind, andere Fitness-Center-Betreiber kennenzulernen, die ähnliche Verkaufstrends beobachten, kann ich gerne den Kontakt herstellen.“ Bingo. Aus dem „mach doch mal Publicity für mich“ ist ein Angebot geworden, eine unabhängige Folgegeschichte schreiben zu können, zu der es offenbar interessante Zusatzinformationen gibt. Gleichzeitig vermittelt man dem Redakteur, dass man sich mit ihm beschäftigt hat, seine Einschätzung achtet und man markiert zudem einen Trend, was immer auch Potential für eine Geschichte bietet. Neben der emotionalen Genugtuung vermitteln sie also einen Grund, warum ein Gespräch mit Ihnen interessant sein kann.


Vorbereitungen müssen stimmen

Sie merken es schon: Eine derartige Vorgehensweise verlangt Nachdenken, Fleiß und eine Auseinandersetzung mit dem, was man tut. Aber sollte das nicht ohnehin Voraussetzung für unternehmerisches Handeln sein? Wer heute ein Fitness-Center an einem Standort eröffnet, an dem es vor Muckibuden nur so wimmelt, der sollte eine klare Philosophie und Strategie für sein Fitness-Center haben. Dies ist übrigens der Erfolg von Franchise-Unternehmen. An Fachinformationen kommt man einfach über das Internet und die bestehenden Verbände und Institutionen (beispielsweise den Arbeitgeberverband deutscher Fitness- und Gesundheits-Anlagen oder die Deutsche Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement). Ein kleiner Rat am Rande: Journalisten spüren regelrecht, wie sattelfest Sie bei Themen sind. Vermeiden Sie Schauspielerei. Bieten Sie nie mehr als Sie halten können. Wer interessante, möglichst neue und authentische Informationen bietet, hat die höchste Chance, redaktionell berücksichtigt zu werden.

Dienstag, 26. Juli 2016

Partnerschaften zur Suchmaschinen-Optimierung

Es gibt unzählige Möglichkeiten, mit anderen zusammenzuarbeiten. Gemeinsame Kommunikationsmaßnahmen sind dabei das bekannteste Bindeglied. Den alte Spruch, „mit wem du dich umgibt, so wirst du wahrgenommen“, nutzen auch Suchmaschinen wie Google. Sie nutzen es, um einschätzen zu können, mit wem sie es zu tun haben (um dementsprechend die Suchmaschinenwertigkeit heraufzusetzen oder abzuwerten). Übrigens, wenn Drogerieketten wie dm (niedrige Google-Präsenz) einen gemeinsamen Vertrieb mit Amazon (hohe Google-Präsenz) eingehen, indem Eigenmarken von dm im dm-Shop von Amazon verkauft werden, dann folgt dies genau dieser Denkweise. 

Doch prüfe, wer sich (ewig) bindet ...

Ok, das mit dem ewig ist ein wenig übers Ziel hinaus geschossen. Aber dennoch sollte man sich über einige Punkte im Klaren sein. Wichtig ist zunächst, sicher zu sein, mit wem man es zu tun hat, mit dem man hier eine Partnerschaft – beispielsweise in Form von gegenseitigen Gastbeiträgen – eingeht. Und das geht in der Regel dadurch, indem man prüft wie die Gegenseite selbst im Web aufgestellt ist und welche Reputation sie hier genießt. 

Newcomer oder „Bestandshalter“?

Natürlich ist es schön, wenn der neue Partner auf eine eigene, möglichst große, Leserschaft verweisen kann. Aber das Gegenstück kann auch sehr interessant sein. Wenn es sich beispielsweise um einen kreativen Kopf mit vielen neuen Ideen handelt, der einfach auch Ihrer Leserschaft – beispielsweise auf Blogs – neue Impulse bietet. Da sind wir wieder bei unserer wiederholten Content-Diskussion: Je besser der Inhalt, um so größer die Nachfrage (=Suchmaschinen-Wertigkeit). Dies kann man durch „erfahrene“ Beiträge ebenso erreichen wie durch „frischen Wind“. Phantastisch ist es jedenfalls, wenn beide Partner im Hinblick auf ihre Zielgruppen Synergieeffekte haben. 

Wofür braucht man das eigentlich?


Wie anfänglich dargestellt, bestehen Partnerschaften aus der Sicht von Suchmaschinen darin, dass die gegenseitigen Wertigkeiten addiert werden und beiden zufließen. Dies besteht in der Regel durch Links, die man setzt. Aus der Sicht der User wird die Partnerschaft und die daraus hoffentlich abgeleiteten Mehrwerte durch die üblichen Effekte belohnt, wie häufigere Klicks, längere Verweildauer auf den Seiten und unter Umständen auch durch Reaktionen wie Kontaktaufnahmen. In diesem Sinne werden Synergien dann zum Verstärker, um Leads zu generieren.

Donnerstag, 21. Juli 2016

Gefährdet Google den Mittelstand?

Heute möchten wir auf einen interessanten Beitrag von Harald Müller in „PR im Web“ aufmerksam machen, der anschaulich beschreibt, wie komplex es ist, sein Unternehmen im Internet zu positionieren. Interessant ist dabei, dass Müller viele interessante Links setzt, die dem Laien zumindest einen Eindruck vermitteln, welche zusätzlichen Informationen PR-SEO-Fachleute heranziehen. Wir schließen uns seinen pragmatischen Ausführungen an, wonach innovative, zukunftsgerichtete Unternehmen einfach keine andere Chance haben, als sich mit dem Internet und der richtigen Positionierung zu beschäftigen. Den lesenswerten Beitrag finden Sie unter:

Dienstag, 19. Juli 2016

Kommunikationsdesaster Brexit

Vielleicht geht es Ihnen wie mir. Ich sitze wie oft vor dem Fernseher und schüttle nur den Kopf. Gerade gestern wieder. Eine englische Fernsehanstalt interviewte einen typischen mittelständischen englischen Unternehmer. Seine Firma ist vom Export abhängig. Er hat Angst vor der Zukunft. Nein, er sei gegen den Brexit gewesen. Und seine Arbeiter - ebenfalls interviewt -, sie haben für den Brexit gestimmt. Wenn England wieder alles alleine bestimmen kann, wird alles besser. Was sie vergessen haben, ist die Realität.   

Muss man die Menschheit vor sich selbst schützen?
Es ist gar noch nicht so lange her, da kannte man in Deutschland (aber auch in anderen Ländern) das Dreiklassenwahlrecht. Wer noch nie davon gehört hat, dem empfehlen wir die Darstellung bei Wikipedia (https://de.wikipedia.org/wiki/Dreiklassenwahlrecht). Vereinfacht gesagt, wurde die Stimmenwertigkeit am Steueraufkommen gemessen. „Zahlste viel Kohle an den Staat, haste eben mehr mitzureden“, ist vereinfacht der Grundsatz. Hätte uns das vor dem Brexit bewahrt? Fakt ist, dass gerade einfache Menschen in England den Ausstieg wagen wollten. Wir lassen das mal wertfrei stehen. Künftig dürften diese Menschen wohl weniger Angst vor einer Überfremdung haben. Warum sollte man auch Polen für ein dann verarmtes England verlassen. Ich weiß, ich bin zynisch. Aber diese dumme Entscheidung bietet wenig Freiraum für Intellektualität. 


Versagen der PR
Gerade junge Menschen haben versäumt, beim Brexit mitzustimmen. Der Kater am nächsten Morgen war groß. „Wir hielten es nie für möglich, dass das kommt“. Ein Rückrudern, undenkbar. Warum eigentlich? Aber Fakt ist: die Chancen, die die Europäische Union für England bietet, wurde kaum diskutiert und im Sinne einer positiven PR auch kaum ins Rennen geschickt. Englands Premierminister David Cameron hat das Europäische Bündnis leichtfertig politischen Zielen geopfert und dann - sorry für den Ausdruck - schwanzlos seinen Rücktritt erklärt. Zu Zeiten des Dreiklassenwahlrechtes hätte man noch für solches politisches Fehlversagen mit der Postkutsche nachts in ein anderes Land fliehen müssen. Aber in diesen Zeiten mussten politische Führer auch noch Verantwortung zeigen. Früher war nicht alles besser, aber es drängt sich der Eindruck auf: ein bisschen ehrlicher. Und Cameron freut sich jetzt auf seine Pension. Zumindest so lange, wie sie der englische Staat noch zahlen kann. 

Donnerstag, 14. Juli 2016

Michael Oehme: Medien beeinflussen Momentum-Effekte bei Aktien

Heute wollen wir uns mal einem ganz anderen Thema zuwenden, auf das wir aufgrund des Beitrags „Medien und Momentum“ in der aktuellen Ausgabe des lesenswerten „Smart Investor“ gestolpert sind. Es geht um die Frage, inwiefern Medienberichte – so auch online – zu Überreaktionen bei Aktienkursen führen kann. Ausgangsbasis ist die Studie „Media Makes Momentum“, bei der zwischen 1989 und 2010 stolze 2,2 Millionen Artikel aus 45 US-Zeitungen analysiert wurden, ob sie zu Veränderungen bei ausgewählten Aktienkursen geführt haben.

Der Momentum-Effekt
Dabei muss man wissen, dass sich Aktien – zumindest über einen bestimmten Zeitraum – anders verhalten als man zunächst annimmt. Gefühlt haben wir den Eindruck, dass eine Aktie, die beispielweise sehr stark steigt, doch kurzfristig wieder fallen müsste. Die Kapitalmarktforschung hat dies jedoch widerlegt. Unter Momentum-Effekt versteht man daher die Feststellung, dass Aktien, die steigen, tendenziell weiter steigen (umgekehrt Aktien, die fallen, tendenziell weiter fallen). Diese prozyklische Entwicklung ist von bestimmten Faktoren abhängig, unterliegt aber in der Regel immer einem gewissen Zeithorizont. Die Autoren der Studie benennen drei bis zwölf Monate.


Einfluss der Medien
Dabei ist erkennbar, dass Aktientitel, über die Medien besonders intensiv schreiben, einen stärkeren Momentum-Effekt aufweisen als solche, über die nicht berichtet wird. Dieser Effekt geht positiv wie negativ. Eine weitere Erkenntnis ist die Tatsache, dass der Wortlaut der Medienberichterstattung direkt auf die Momentum-Renditen wirkt – auch hier wieder im positiven wie im negativen Sinne. Eine wichtige Schlussfolgerung der Autoren ist dabei, dass häufige Berichterstattungen nicht zwangsläufig zu schnelleren Informationsübertragungen und damit einer besseren Entscheidungsbasis führen müssen, „stattdessen scheint die hohe Medienpräsenz die Verzerrungen in der Informationsverarbeitung zu verstärken“, schreibt Marko Gränitz, der Autor des Beitrags „Medien und Momentum“. In der Folge würden damit Investoren den Medienberichten folgen – sei es im Hinblick auf den Kauf oder aber den Verkauf von Aktien, ohne dies genauer hinterfragt zu haben.


Die Rolle der Medien

In der Boomphase des Neuen Marktes fanden sich nur weniger Kritiker in der Presse, die die Werthaltigkeit der dargestellten Unternehmen in Frage stellten. Schlimmer noch, einzelne sogenannte Analysten profitierten direkt oder indirekt von ihren Empfehlungen, die zum Kauf oder Verkauf von Aktien führten. Hier sind die Verlage heute sehr viel vorsichtiger geworden, auch, um Rufschädigung zu vermeiden. Interessant an diesem Beitrag scheint die von uns mitgetragene Einschätzung, dass Medien generell Einfluss auf Investitionsentscheidungen haben und dieser Effekt nicht unbedingt auf der rationellen Informationsweitergabe beruht.

Dienstag, 12. Juli 2016

Michael Oehme über Facebooks Finanzamt-Streit


Warum Facebook Ärger mit dem Finanzamt hat

„Dieser Tage geriet das soziale Netzwerk Facebook mal wieder in den Mittelpunkt der Mediendiskussionen“, so PR-Berater und Kommunikations-Spezialist Michael Oehme. Der Grund: Facebook hat Ärger mit dem Finanzamt. So soll die US-Steuerbehörde IRS das Unternehmen wegen umstrittener Steuerpraktiken verklagt haben. „Der Vorwurf besteht im Kern darin, dass Facebook bewusst komplexe Firmenkonstruktionen verwendet, um Steuern in Milliardenhöhe in den USA zu hinterziehen“, so Michael Oehme weiter. Dabei hinterfragt die IRS derzeit konkret, warum das Unternehmen rund um Mark Zuckerberg Rechte und Vermögenswerte an seine irische Betriebsstätte übertragen hat. Laut Nachrichtenagentur AFP wurden Dokumente aus der Buchführung gefordert, um den Sachverhalt prüfen zu können. Facebook hatte diese Forderung verweigert, weshalb die IRS nun stärkere Geschütze auffährt: Sie klagt die Unterlagen ein. Laut Klageschrift zahlte das größte soziale Netzwerk der Welt im Jahre 2014 lediglich 5829 Euro an Steuergeldern in Großbritannien. Nun werden auch die anderen Zeiträume eingehend geprüft. „Viele Unternehmen versuchen durch Steuertricks, wie die Auslagerung in Steueroasen, Gelder am Fiskus vorbeizuleiten, was auf lange Sicht allerdings in den wenigsten Fällen zu funktionieren scheint“, betont Michael Oehme. „Vor allem soziale Netzwerke sind mit einem so hohen öffentlichen Interesse verbunden, dass sich eine Offenlegung wohl kaum vermeiden lässt“, vermutet Oehme. „Die potentielle Rufschädigung ist hier nämlich noch höher, als ohnehin.“ Vor allem Irland lockt viele Unternehmen mit niedrigen Steuersätzen, so auch Apple, Amazon oder Starbucks. „Grundsätzlich ist das auch erstmal nicht illegal“, erklärt Finanzexperte Oehme. „Jedoch müssen auch in den USA alle anfallenden Steuern offengelegt und mit einbezogen werden“.


Was Facebook anbelangt, scheint die USA zwiegespalten zu sein: „Einerseits haben Konzerne wie Facebook dem Land Arbeitsplätze und einen enormen wirtschaftlichen Aufschwung verschafft, andererseits sorgt man sich mittlerweile um die korrekte Ausführung der Steuerprozesse“, weiß Michael Oehme. Facebooks Reaktion auf die Klage fällt vorerst reserviert und nüchtern aus: Das Unternehmen halte sich an die „geltenden Gesetze".